Dieses Thema haben wir zwei Abende lang in unserer Innerwise Natalis Arbeitsgruppe bewegt und ich möchte gern die Quintessenz mit euch teilen:
Der Raum Sexualität ist größer als der Raum der körperlichen Begegnungen. Jegliche kreativen Prozesse haben mit Sexualität zu tun – mit unserem inneren Spiel von männlich und weiblich.
Sexualität erfüllt sich nur dann, wenn freies Begegnen und berühren möglich ist. Das heißt, dass in dem Moment, wo Bewertung eine Rolle spielt und in dem Moment, wo wir Verantwortung abgeben, ist freies Begegnen nicht mehr möglich ist.
Wenn wir Verantwortung abgeben und nicht aus unserer eigenen inneren Realität heraus handeln, dann geben wir ein Stück unserer Identität und sogar unserer seelischen Präsenz ab und es entsteht eine Abhängigkeit. Einmal, weil wir eigene Anteile in anderen Systemen parken und unsere Präsenz outsourcen und zum anderen, weil wir damit Teil einer anderen Realität werden und diese dadurch sogar als unsere eigene wahrnehmen können. Wir verstricken uns.
Das spielt natürlich in der sexuellen Begegnung zwischen Partnern eine Rolle, zum anderen auch dann, wenn wir Dinge tun, die nicht unserem eigenen Plan entsprechen, beispielsweise unseren Kindern Schulbesuch zumuten, obwohl es nicht stimmig ist oder Jobs machen, die nicht unsere Aufgabe sind. Wir geben in diesem Fall Verantwortung an andere Systeme ab und verlieren einen Teil unserer eigenen Identität und Kreativität.
Es entstehen dadurch unfreie und kreativ arme Begegnungen und Lebenswege.
Wir hatten in der Arbeitsgruppe das Bild, genau das ist DAS Problem unserer Zeit ist. Und es ist ein Kreislauf, aus dem Auszubrechen nicht ganz einfach ist. Selbst wenn die Menschen die Abhängigkeit erkennen, reicht die Kreativität nicht, um ausbrechen. Denn andere Systeme arbeiten damit…
Was braucht es??
Lange haben wir das bewegt. Wir haben unseren eigenen Schatten behandelt, um in Bewertungsfreiheit oder wenigstens Bewertungsarmut zu sein, haben uns voll in das „Es schaut“ gestellt und mit aller Liebe, die wir in uns haben, betrachtet.
Es braucht Menschlichkeit. Wir dürfen alle irgendwo geparkten Anteile zurückholen und auch das Potential, dass aus diesen Anteilen gewachsen wäre.
Wir dürfen Mensch sein und das lieben und feiern.
Alles Nichtmenschliche darf sich selbst befriedigen. Das ist nicht unsere Aufgabe.
Wir Menschen leben einfach das Menschsein, das eigene Potential, Seele, Selbstliebe, Vertrauen.
Das alles sind Grundparameter, die DA sind. Sie sind nicht zerstörbar, können nur überlagert oder an anderen Stellen benutzt werden. Wir dürfen uns ermächtigen, Mensch zu sein und nach uns selbst zu handeln. Es braucht diesen Blick auf uns selbst, ohne den Einfluss fremder Realitäten, damit wir uns spüren und daraus handeln können. Damit wir unser „Ja, klar!“ finden und leben können und genauso unser „Nein.“ dort setzen können, wo es hingehört.
Und wir dürfen immer bei uns selbst sein und unsere eigene Klarheit als Lebensaufgabe verstehen.
Dann fließt freie Sexualität, Kreativität und Schöpfung.
Dann sind wir Menschen, deren Parameter Ausdruck Ihrer Seele sind.
Was noch fehlt, ist das Vertrauen in die Regulationsfähigkeit anderer Menschen und Systeme.
Jeder Mensch kann und darf sich selbst klären.
Auch DER Raum Sexualität darf sich selbst klären. Erlauben wir es doch…
In der Natalis Arbeitsgruppe haben wir alle unseren Anteil dazu frei geräumt.
Nebenbei kam uns noch eine interessante Idee, die auch noch mit euch geteilt sein will:
Sexuelle Begegnungs- und Schöpfungsräume sind Wesen. Sie haben einen Lebensweg und wollen erfüllt sein. In dem Moment, wo sie nicht klar ihre eigene Identität ausleben können, erfüllen sie sich nicht und bleiben sie offen. Wir alle kennen das von Räumen mit Ex-Partnern. Mit den sexuellen Räumen ist das nicht anders.
Schau einfach mal, wie viel Prozent deiner sexuellen Begegnungsräume erfüllt sind.
Der Rest ist offen und blockiert deine Sexualität und Kreativität.
Schließ die mal und integriere das darin liegende Potential…
Herzlich
Yvonne