Wenn die Plazenta geboren ist, das Kind zur Ruhe gekommen und angekommen ist, ist es Zeit für die nächsten Schritte.
Egal, ob abgenabelt oder nicht, kann nun der Vater aktiv werden.
Es kann eine kleine Badewanne vorbereitet werden, gern ein kleines bisschen wärmer als Körpertemperatur (vielleicht 38 Grad), damit das Kind sich aufwärmen kann. Es kommt aus 37 Grad Muttertemperatur und die wird der Raum nur in den seltensten Fällen haben ;-))
Der Vater kann das Kind ganz behutsam in das Wasser, aus dem es gerade gekommen ist, hineingeben. Vielleicht ist das Wasser sogar ein kleines bisschen basisch, pH-Wert 8 vielleicht. Denn das Fruchtwasser war auch leicht basisch. Und zur Reinigung braucht es kein Waschmittel und mit Gerüchen dürfen wir hier sehr vorsichtig sein. Am besten riecht alles nach „Garnichts“…
Beim Baden des Kindes geht es aber nicht um das Reinigen, sondern um die Entspannung des Kindes und das langsame Gewöhnen an die Schwerkraft.
Ist das Kind im Wasser, wird es sich schnell erinnern und wohlfühlen, erst recht, wenn es von liebevollen väterlichen Händen sicher gehalten ist.
Ganz vorsichtig kann der Vater es immer wieder ein Stückchen aus dem Getragensein des Wassers in die Schwerkraft heben. Nicht ganz heraus, immer nur ein Stückchen und ihm so seine neue Welt zeigen und begreiflich machen.
Im Wasser wird das Kind wahrscheinlich auf Erkundung gehen, die Füßchen strecken, den Raum abchecken, die Händchen aus dem Wasser heben…
Hier ist es nun zum ersten Mal von der Mutter getrennt, geborgen und behütet und angekommen beim Vater.
Die Neugeborenen sind nicht unbewusst oder noch unempfindlich. Es sind Menschen wie wir. Stellt euch vor, ihr würdet mit der Wahrnehmung, die ihr gerade habt in eine völlig unbekannte Umgebung mit völlig neuen Parametern kommen. Wer gesehen hat, wie Neugeborene, nachdem sie sich beruhigt haben von dem kurzen Schreck des Wechsels, die Augen öffnen und ihre Umgebung betrachten, weiß das sie sehen und wahrnehmen. Sicher verarbeiten sie anders.. das ist keine Frage. Denn das Gehirn hat noch keine Muster und reaktive Bahnen gebildet. Sie haben noch nicht gelernt. Doch die präsenten Seelen sind sichtbar und wollen geachtet und geliebt sein. Helfen wir ihnen doch einfach, diese neue Welt kennenzulernen.
Die Mutter kann dies alles beobachten und nebenbei versorgt werden, vielleicht auch duschen gehen oder sich ein bisschen „frisch machen“, so dass sie sich wohlfühlt und die Zeichen, dass Geburt stattgefunden hat, können „zusammengekehrt“ werden…
Ist das Ganze getan, dann können sich alle zusammen im Frühwochenbett verkriechen..
Was kannst du tun, wenn es bei dir oder deinem Kind nicht so harmonisch gelaufen ist?
Schau auf die Räume Mutter-Kind und Vater-Kind:
Der Mutter-Kind-Raum darf stabil bleiben, auch wenn das Kind nicht bei der Mutter ist.
Vielleicht braucht die Mutter ein paar Frequenzchen um ihrer Nichtlinearität zu vertrauen, dass Ihre Räume auch ohne ihre körperliche Anwesenheit stabil sind.
Vielleicht braucht sie auch ein paar Frequenzchen, dem Vater zu vertrauen?? ;-))
Der Vater-Kind-Raum darf frei, real und offen sein.
Alle Räume dürfen von Liebe, dem bedingungslosen Erlauben, getragen sein.
Gegebenenfalls dürfen auch Geschwisterräume, der Familienraum angeschaut werden und der Raum Partnerschaft der Eltern. Denn so überwältigend es sein kann, ein Kind zu empfangen – im Partnerschaftsraum der Eltern hat es nichts zu suchen… Dieser Raum kann frei dem Ganzen den Rahmen geben und der Geburt und auch dem ersten Ankommen des Kindes sichere Geborgenheit bieten.