Wenn sich eine Frau unter der Geburt selbst vertraut und auch das Umfeld dieser Frau vertraut, also der werdende Vater, die Hebamme und so weiter, fördert das die Produktion von Oxytocin, dem Bindungshormon, dass die Gebärmutter so schön effektiv arbeiten lässt.
Anders formuliert: eine Frau kann sich umso mehr in die Geburt fallen lassen, je mehr Vertrauen in ihr und im Raum ist.
Wenn sie sich dazu noch freut, dass ihr Kind nun geboren wird, wenn sie positiv eingestellt ist, dann sind die Serotonine auch mit am Start. Die schenken noch mehr Gelassenheit und fördern auf vielerlei Weise die Geburt.
Dadurch kommt es zu einem hohen Endorphinschub und Geburtsschmerz wird verarbeitbar.
Das heißt, je vertrauensvoller wir in eine Geburt hineingehen, desto schmerzarmer wird sie wahrscheinlich werden.
(Nebenbei: Das Kind wird mit denselben Hormonen geboren… und erlebt das größte Grauen oder das größte Wunder, wie die Mutter auch.)
Kontrolle wirkt dem Prozess entgegen. Es gibt wohl einen statistischen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Kontrolluntersuchungen im Raum Schwangerschaft und Geburt und Komplikations- und Kaiserschnittraten. Ganz klar ist der Zusammenhang vielseitig, aber er ist da. Die allgemeine Geburtshilfe unserer Gesellschaft ist ausgerichtet auf Kontrolle. Die Hebammen beschäftigen sich in ihren Ausbildungen fast ausschließlich mit Pathologien. Und es ist auch gut, wenn sie darüber Bescheid wissen. Und es ist auch gut, dass wir all diese Möglichkeiten zur Verfügung haben!
Doch die größte Kompetenz, die eine Hebamme mitbringen kann ist das grundlegende Vertrauen, dass Frauen gebären können und dass Geburt etwas Wundervolles und für das freie Menschsein entscheidendes ist.
Also schauen wir doch, wie wir unser Geburtsumfeld gestalten wollen, welche Menschen anwesend sein dürfen, wie wir den Geburtsort vorbereiten können. Wir dürfen in unser Urvertrauen zurückfinden und uns erinnern: freie Geburt mit eigenen realen Hormonen ist einfach mega. Sie führt uns und unsere Kinder in unsere Lebenswege und in unser reales Sein.
Wichtig ist, hier nicht im Defizit hängen zu bleiben oder im „damals war das einfach anders“. Schauen wir, wie die Themen gelöst werden wollen. Dafür ist es niemals zu zeitig oder zu spät. Es ist einfach möglich! Reale Räume haben immer die Möglichkeit, sich auszudrücken…
Wir brauchen nur ein bisschen Überblick und unsere menschliche Kreativität!
Yvonne